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AUTOR VON "HAHNENSCHREIE", "LIEBESBRIEF AN FREMDEN KÖNIG" UND SCHILLER-TRILOGIE ("STERNGUCKER ODER ...")



Aus "Nach oben offen. Reflexe - Band 5"

29.

Ein UN-Bericht verkündet, die drei reichsten Personen der Welt besitzen ein Vermögen, das größer ist als das Bruttosozialprodukt der fünfzig ärmsten Länder mit ihren rund 600 Millionen Menschen.

Drei besitzen mehr als 600 Millionen.

Derselbe UN-Bericht folgert daraus, daß der Freie Welthandel eine Einbahnstraße zugunsten der Wohlhabenden sei und daß die Globalisierung der Wirtschaft die Kluft zwischen Armen und Reichen dramatisch vergrößere.

Also weiter so!

30.

Gott Eros, lese ich bei den Mythologen, sei der Jüngste unter den griechischen Göttern gewesen und "ewig ein Kind", gleichwohl allmächtig und unwiderstehlich.

Zu seinem liebsten Umgang gehörten die Musen.

Seine Geliebte sei niemand Geringeres als Psyche persönlich.

Außerdem habe er einen "Gespielen" namens Anteros: das bedeutet "Gegenliebe". Ohne den sei Eros traurig, mit ihm froh.

Wie poetisch ein Volk ist, das sich sowas gemeinsam ausdenkt und über Jahrhunderte oder Jahrtausende weiterfabuliert. Welchen Charme das hat. Wie viel es erzählt. Wie viel es weiß. Wie klug das ist.TOP

84.

Fernsehreporter Friedhelm Brebeck, der mit markanter Stimme aus Bosnien und dem Kosovo berichtete, ist hierfür mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und ergo prompt für würdig befunden worden, sogar in einer talk show vor die Kamera zu treten.

Dort fällt er abermals angenehm durch seine unangepaßte Widerborstigkeit auf.

Nach seiner größten eigenen Leistung in den jugoslawischen Kriegen befragt, weist er diese Vokabel generell weit von sich. Leistungen gebe es sonstwo und von sonstwem, aber nie im Journalismus; "Leistung" und Journalismus paßten nicht zusammen.

Ich halte das weder für Bescheidenheit noch Koketterie, sondern für seine schlichte Meinung. Es ist ja auch die Wahrheit. Aber erstmalig gibt ein Journalist das zu. Die meisten kritteln nur an den Leistungen anderer herum und blähen sich selbst eben hiermit auf.

111.

Gorbatschow gesteht vor laufenden Fernsehkameras, der Westen habe im Kalten Kriege die Sowjetunion militärisch erheblich überschätzt. Nie und nimmer hätte sie Europa besetzen können.

Vierzig Jahre lang also unbegründete Ängste und Hysterien.

Aber Kompliment ans CIA: eine weitere Meisterleistung an Fehleinschätzung und Desinformation!

Volltext im Internet über www.buchhandel.de

Illustration : Pagode

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